Der Spanische Wasserhund


Herkunft und Aussehen
Der Spanische Wasserhund (Perro de Agua Español, kurz Perro oder PdAE) hat eine bewegte Geschichte. Seine genaue Herkunft ist unklar, doch vieles spricht dafür, dass er von der iberischen Halbinsel stammt und eng mit dem französischen Barbet verwandt ist.
Urspünglich war der Perro ein echtes Multitalent: Er hütete Schafe, half bei der Jagd auf Wasservögel, arbeitete auf Fischerbooten und bewachte Haus und Hof. Diese vielseitigen Aufgaben haben ihn zu einem robusten, anpassungsfähigen und sehr klugen Arbeitshund gemacht.
Der Perro ist mittelgroß, kräftig gebaut und sportlich. Rüden werden etwa 44–50 cm groß, Hündinnen 40–46 cm – mit individuellen Abweichungen nach oben oder unten. Er hat einenrechteckigen Körperbau und die Rute kann normal, geringelt oder sogar stummelig sein.
Charakteristisch ist sein dicht gelocktes Fell, das je nach Struktur zu großen Locken oder Dreadlocks werden kann. Die Farbenvielfalt ist groß: Schwarz, Braun, Weiß, gescheckt, zimtfarben, beige oder aufgegraut – alles ist möglich.


Charakter
Der Spanische Wasserhund sieht aus wie ein Plüschtier , aber in ihm steckt noch viel Arbeitshund. Er ist klug, aufmerksam und lernfreudig, braucht aber eine konsequente und liebevolle Führung und eine rassegerechte Auslastung. Wenn er keine Aufgabe bekommt, dann sucht er sich selbst eine – nicht immer zur Freude der Familie.
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Perros bauen eine sehr enge Bindung zu ihrer Bezugsperson auf. Sie folgen „auf Schritt und Tritt“ und sind verschmust und anhänglich. Fremden gegenüber sind sie meist eher zurückhaltend und wachsam. Der Perro meldet zuverlässig – und meist auch deutlich hörbar –, wenn sich etwas tut.
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Beschäftigung & Familienhund
Der Spanische Wasserhund kann ein großartiger Familienhund sein, wenn er konsequent erzogen und seinen Anlagen gemäß beschäftigt wird. Nur im Alltag "mitlaufen" reicht meist nicht aus.
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Das Schöne: Perros sind für alles zu begeistern – und meistens auch ziemlich gut darin. Ob Dummytraining, Agility, Mantrailing, Flyball, Longieren, Tricktraining, Obedience, Canicross oder klassische Wasserarbeit – Hauptsache, es macht Sinn und fordert Kopf und Körper.
Auch im professionellen Bereich findet man den Perro: Einige wurden bereits erfolgreich zu Rettungshunden ausgebildet.


Pflege
Der Perro haart kaum. Doch das bedeutet nicht, dass er pflegeleicht ist.
Sein Fell verfilzt mit der Zeit und muss regelmäßig auf eine einheitliche Länge geschoren werden – zwei- bis viermal im Jahr. Wichtig: Keine Frisuren, kein Bürsten, kein Kämmen, um die natürliche Struktur zu erhalten.
Erfahrungsgemäß ist bei weißem oder hellem Fell ist die Filzbildung stärker. Diese Stellen müssen von Hand auseinandergezogen werden. Nach Spaziergängen trägt der Hund gern den halben Wald mit sich. Dann macht es Arbeit, dass Fell sauber zu halten.
Pfoten und Ohren sind regelmäßig zu kontrollieren. Im Winter können sich Eisklumpen im Fell bilden, die mit warmem Wasser entfernt werden sollten.
Shampoo ist nur selten nötig.
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Allergikerhund?
Viele Allergiker berichten, dass sie mit dem Perro gut zurechtkommen – allerdings ist das individuell sehr unterschiedlich. Nicht alle Perros sind gleich „verträglich“, und es gibt keine Garantie. Wer unter Hundehaarallergie leidet, sollte vorher testen, idealerweise im Kontakt mit den Elterntieren.
Dabei gilt: Allergiefreiheit reicht nicht aus, um mit dem Spanischen Wasserhund glücklich zu werden. Charakter und Wesen müssen auch bei Allergikern zu den eigenen Vorstellungen und Lebensumständen passen.​

